Wie Sie die Zertifizierungen Ihres Betriebs auf Ihren Produkten anzeigen lassen können, erfahren Sie in diesem Hilfe-Artikel.
▸ EU-Bio-Siegel
▸ EG-Öko (Staatl. Bio Siegel)
▸ Demeter
▸ Neuland
▸ Bioland
▸ Naturland
▸ Biokreis
▸ Gäa e. V. Ökologischer Landbau
▸ Bergisch Pur
▸ Verbund Ökohöfe
▸ Biopark
▸ ECOVIN
▸ BDIH Kontrollierte Naturkosmetik
▸ Ohne-GenTechnik
EU-Bio-Siegel
Das EU-Bio-Logo ist das Zertifikat für vorverpackte Biolebensmittel. Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau sehen vor, dass die Produkte ergänzend zu dem Logo mit dem dazugehörigen Kontrollstellencode und einer allgemeinen Herkunftsangabe der Zutaten versehen werden.
Das wichtigste Ziel des EU-Logos ist es, dass zertifizierte Bioprodukte für die Verbraucher einfacher zu erkennen sind.
EG-Öko (Staatl. Bio Siegel)
Das deutsche Bio-Siegel wurde 2001 ins Leben gerufen. Es kann auf freiwilliger Basis zusätzlich zum verpflichtenden EU-Bio-Logo genutzt werden. Dieses staatliche Biosiegel lebt von seinem hohen Wiedererkennungswert für Verbraucher.
Rechtsgrundlage des Bio-Siegels ist das Öko-Kennzeichengesetz. Die Vergabe des Bio-Siegels richtet sich nach den Kriterien der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau. Sie schreiben unter anderem vor:
- Grundsätzlich müssen alle Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs aus dem ökologischen Landbau stammen, bis zu einem Anteil von 5 Prozent können nichtökologische Zutaten im Rahmen von streng geregelten Ausnahmen verwendet werden, soweit diese Zutaten nicht in ökologischer Qualität verfügbar sind.
- Nur Erzeuger sowie Verarbeitungs- und Importunternehmen, die den Anforderungen der Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau gerecht werden und sich den vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen, sind berechtigt, ihre Produkte unter den Bezeichnungen "Bio" oder "Öko" zu verkaufen.
Demeter
Der Demeter e.V. ist der älteste Bioverband in Deutschland. Schon seit 1924 bewirtschaften Demeter-Landwirte ihre Felder biodynamisch. Das Demeter-Siegel kennzeichnet Öko-Landbau mit strengeren Kriterien als die EU-Standards. Die sogenannte biologisch-dynamische Wirtschaftsweise des Bio-Anbauverbands Demeter gilt als eine der nachhaltigsten Formen der Landwirtschaft.
Das Ideal der biodynamischen Wirtschaftsweise ist die Kreislaufwirtschaft: Der Landwirt hält so viele Tiere wie er mit seinem Land ernähren kann. Deren Mist sorgt für eine hohe Bodenfruchtbarkeit, die beste Lebensmittel für den Menschen hervorbringt. Mit Hilfe von Biodynamischen Präparaten ordnet der Erzeuger Naturprozesse. So wird der Hof zu einem einzigartigen Organismus, in dem jedes Organ das andere braucht: Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen.
Neuland
Fleisch mit dem „Neuland“-Siegel garantiert eine besonders artgerechte Tierhaltung. Der Verein "Neuland für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung e.V." vergibt das gleichnamige Gütesiegel.
Wegen der strengen Anforderungen an die Tierhaltung ist NEULAND bundesweit das einzige Programm, das sich mit Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als „besonders artgerecht“ bezeichnen und bewerben darf. Im Unterschied zu Bio-Betrieben ist ökologisch angebautes Futter auf Neuland-Betrieben aber nicht vorgeschrieben – der Schwerpunkt liegt bei Neuland auf der artgerechten Haltung der Tiere.
Bioland
Bioland ist einer der führenden ökologischen Anbauverbände in Deutschland. Die Kriterien reichen in den meisten Fällen über EU-Vorgaben hinaus.
Die Arbeit des Verbandes basiert grundsätzlich auf einer organisch-biologischen Kreislaufwirtschaft. Das heißt, es werden keine chemisch-synthetischen Pestizide und Dünger verwendet und das Futter muss zu 100 Prozent Biofutter sein.
Naturland
Naturland wurde 1982 von Wissenschaftlern, Landwirten und Verbrauchern mit dem Ziel gegründet, den ökologischen Landbau weltweit zu fördern und ist heute einer der größten Bioanbau-Verbände.
Naturland-Richtlinien decken auch Bereiche ab, die in der EG-Öko-Verordnung nicht geregelt sind, wie z.B. die ökologische Waldnutzung, Textil- und Kosmetika-Herstellung oder auch soziale Aspekte.
Biokreis
Biokreis ist ein 1979 gegründeter Zusammenschluss von ökologisch wirtschaftenden Betrieben und bewussten Verbrauchern. Ziel ist es, ökologisch wirtschaftende Betriebe regional zu vernetzen.
Die Vereinsmitglieder eint eine ganzheitliche Vorstellung vom Ökolandbau: Gesamtbetriebsumstellung auf Bio, Wertschöpfung in der Region, artgerechte Tierhaltung.
Gäa e.V. Ökologischer Landbau
Der Gäa e. V. ist ein vielfältiger, international anerkannter Öko-Anbauverband. Gegründet 1989 kurz vor der Wende in Dresden, hat sich Gäa insbesondere in Ostdeutschland für den Strukturaufbau im Öko-Landbau eingesetzt. Heute zertifiziert Gäa bundesweit.
Gäa-Vertragsbetriebe – vom kleinen Gartenbaubetrieb über die in der Mehrzahl vertretenen klassischen Familienbetriebe bis zum landwirtschaftlichen Unternehmen mit 2000 Hektar – wirtschaften bundesweit nach den international anerkannten privatrechtlichen Gäa-Richtlinien, die in vielen Punkten über die gesetzlichen Bestimmungen der EU-Öko-Verordnung hinausgehen.
Gäa-Richtlinien gibt es für die Bereiche Erzeugung und Verarbeitung. Die strengen Richtlinien beinhalten auch Auflagen zum Naturschutz und soziale Kriterien.
Bergisch Pur
Bergisch Pur ist ein Verbund von Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern des Bergischen Landes. Entstanden ist er aus einer Initiative einiger engagierter, bergischer Landwirte, Metzger und Schäfer mit dem Ziel, hochwertige Produkte für den Kunden zu erzeugen, bei gleichzeitiger naturschutzorientierter Landwirtschaft.
Die Mitglieder fühlen sich der Pflege und Entwicklung der Bergischen Kulturlandschaft ebenso verpflichtet wie dem art- und tiergerechten Umgang mit ihren Nutztieren. Durch den Fokus auf das Bergische Land fördern sie die Erhaltung der typischen Landschaftsmerkmale und das Wachstum der Region.
Verbund Ökohöfe
Der Verbund Ökohöfe e. V. ist ein Bio-Anbauverband mit Sitz in Wanzleben in der Magdeburger Börde. Der Verband wurde 2007 gegründet und ist schwerpunktmäßig in den neuen Bundesländern aktiv. Die Grundlage der Arbeit bilden die jeweils gültigen Richtlinien für Erzeugung, Verarbeitung und besondere Bereiche der Landwirtschaft; wie z.B. Imkerei, Pilzzucht und Teichwirtschaft.
Von Verbund Ökohöfe Nordost e.V. in Randowtal werden schwerpunktmäßig die Betriebe in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern betreut. Verbund Ökohöfe e.V. ist Vollmitglied im deutschen Dachverband BÖLW (Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft).
Biopark
Der Biopark e. V. wurde 1991 von Landwirten und Wissenschaftlern als ökologischer Anbauverband gegründet. Biopark-Betriebe sind deutschlandweit vertreten. Auf Initiative von Biopark wurde die erste gentechnikfreie Region in Deutschland gegründet. Eine weitere Besonderheit: Viele Biopark-Landwirte bewirtschaften Flächen in Naturschutzgebieten.
Die Biopark-Richtlinien liegen in den meisten Fällen weit über den Mindestanforderungen der EU-Öko-Verordnung: Auslauf, Weidegang und betriebseigenes Futter sind vorgeschrieben. In Biopark-Betrieben wird kein Tier in Anbindehaltung gehalten.
ECOVIN
Das ECOVIN-Label wird vom ECOVIN Bundesverband ökologischer Weinbau e.V. vergeben. Seit 1985 steht ECOVIN für verantwortungsvollen und zukunftsorientierten ökologischen Weinbau. Mit dem Label, soll Wein aus ökologischem Anbau kenntlich gemacht werden.
Ziel ist es, die Kreislaufwirtschaft und den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts im Weinbau zu fördern. Es gilt das Vorsorgeprinzip: bevorzugter Anbau robuster Sorten, Einsatz von natürlichen Stärkungsmitteln und die aktive Förderung von Nützlingen.
BDIH Kontrollierte Naturkosmetik
Das BDIH-Siegel kennzeichnet kontrollierte Naturkosmetik und basiert auf ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Aspekten:
- Der Einsatz von künstlich hergestellten Farb- und Duftstoffe, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukten ist nicht gestattet.
- Der Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (z.B. tierische Fette) ist nicht gestattet.
- Der Einsatz von Stoffen, die von Tieren produziert werden (z.B. Milch, Honig), ist gestattet.
- Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte dürfen Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden.
Ohne-GenTechnik
Bei dem Ohne-GenTechnik-Logo handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnungspflicht innerhalb Deutschlands. Das Logo soll erkennbar machen, ob Milchprodukte, Eier oder Fleisch von Tieren stammen, die gentechnisch verändertes Futter erhalten haben. Eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für genmanipulierte Lebensmittel gibt es bisher nicht, daher soll das Ohne-GenTechnik-Logo in Deutschland Abhilfe schaffen.
Das Siegel wird vom Verband "Lebensmittel ohne Gentechnik e.V." vergeben. Das Logo gibt Verbraucherinnen und Verbrauchern Sicherheit: Bei so gekennzeichneten Lebensmitteln werden besonders hohe Anforderungen an den Nachweis gestellt, dass keine gentechnisch veränderten Bestandteile enthalten sind.